Schulchronik

50 Jahre Grundschule Weiher am 28. Mai 2011

Die Grundschule Weiher feiert in diesem Jahr das 50jährige Bestehen ihres jetzigen Schulgebäudes. Aus diesem Anlass finden Sie im Anschluss eine kleine Schulchronik unserer Schule.

Aus der Schulchronik Weiher

Die Schule in Weiher ist, wie in den meisten anderen Dorfgemeinden, keine sehr alte Einrichtung. Vor dem 17. Jahrhundert liegen uns nur spärliche Hinweise in Bezug auf schulisches Handeln vor. Im Heimatbuch über Weiher von Günther Haselier ist nachzulesen, dass eine schulische Einrichtung zu dieser frühen Zeit kaum bestand. Einige wenige Kinder wurden entweder zum Pfarrer oder zur Schule nach Stettfeld geschickt. Es fehlte einfach an einem Lehrer. Die damalige Gemeinde war nicht bereit, Geld dafür auszugeben.

chronikErst in der Folgezeit änderte sich dieser Umstand. Beginnen wir mit dem Jahr 1840, denn ab diesem Zeitpunkt lassen sich auch heute noch Spuren und Zeitzeugen über die Einrichtung Schule in Weiher finden.
Dabei ist der Umstand bemerkenswert, dass es bis weit nach 1800 üblich war, dass Schule und Rathaus aus räumlicher Sicht immer zusammengehörten. Diesem Gedanken zufolge wurde im Dezember 1840 das Schul- und Rathaus fertig gestellt und in Betrieb genommen. Die Schule zählte zur damaligen Zeit schon 188 Kinder.

chronik1Durch steigende Schülerzahlen musste dann im Jahr 1891/92 das Schulhaus erweitert werden. Es wurde zweistöckig ausgebaut. Trotzdem war auch dieses erweiterte Schulhaus auf Dauer zu klein, so dass es im Jahre 1908 durch den Schulbau hinter dem alten Schul- und Rathaus – in der Schulstraße – ersetzt wurde. Dieses Gebäude erfüllte bis zum Jahre 1962 seinen Zweck (dient heute als Vereinsheim mehrerer Ortsvereine) und wurde durch unser heutiges Schulgebäude, zur damaligen Zeit eines der modernsten im ganzen Landkreis, ersetzt. An das alte Schul- und Rathaus erinnert noch heute der kleine Rathausturm, der vor der heutigen Mehrzweckhalle steht.

Teil II

„Weiher hat ein neues Schulhaus –
Moderne und zweckmäßige Anlage inmitten des Dorfes“

Mit dieser Überschrift aus der Bruchsaler Rundschau aus dem Jahre 1962 begann eine neue Ära der Schulgeschichte in Weiher.
Voraus ging, dass das alte, im Jahre 1908, erbaute Schulhaus mit seinen zwei Geschossen und vier Räumen, schon seit Jahren nicht mehr den schulischen Anforderungen genügte. Ein fünfter Schulsaal, eingerichtet im Obergeschoss des alten Rathauses, erwies sich als Notlösung und konnte Planungen im Blick auf eine Erweiterung des alten Schulhauses bzw. eines Neubaus nicht aufhalten, da die Schülerzahlen stetig anstiegen.
Nach eingehenden Besprechungen und Beratungen entschloss sich die Gemeinde – insbesondere im Hinblick auf die erst vor einigen Jahren erstellten kostspieligen Toilettenanlagen beim alten Schulhaus – zu einer Erweiterung desselben, zumal das dafür erforderliche Gelände vorhanden und die Lage in der Ortsmitte, abseits der verkehrsreichen Hauptstraße, geradezu ideal war.

1962 war es dann soweit. Weiher hatte ein neues Schulhaus, modern, zweckmäßig und inmitten des Dorfes gelegen. Die schulischen Ereignisse überschlugen sich. Die örtliche Volksschule in Weiher bekam erstmals einen Rektor und nach einer viel beachteten Zeichen- und Werkausstellung, wartete nunmehr das neu erbaute Schulhaus auf seine Einweihung.

chronik2Blick vom Kirchturm auf die Schulstraße

Teil III

Nachdem die Bau- und Einrichtungsarbeiten nunmehr ihr Ende gefunden hatten, und die Einweihung des Gesamtkomplexes unmittelbar bevorstand, wurde deutlich sichtbar, dass der damalige Entschluss zur Erweiterung des alten Schulhauses durchaus richtig war. Die Gemeinde Weiher verfügte nunmehr über ein Schulhaus, das mit 14 Klassenräumen auf Jahre hinaus Gewähr bot, allen schulischen Ansprüchen zu genügen und eine ideale Ausbildung der örtlichen Schülerschaft zu garantieren.

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Das neue Schulgebäude kurz vor der Einweihung

Die BNN im Juni 1962 äußert sich darüber lobend: „… Im einzelnen gliedern sich die Schulräume in 10 Unterrichtsrume, 1 Film- und Gruppenraum, 1 Handarbeits-saal, 1 Kochküche und 1 Werkraum auf. Daneben stehen ein geräumiges Lehrerzimmer, ein Rektorat und ein Bibliotheksraum zur Verfügung. Weitere Pausenräume, ein großer Schulhof und moderne „Abortanlagen“ vervollständigen das Bild einer überaus zweckmäßigen und modernen Schulanlage, für deren Planung Dipl. Ing. Köller aus Bruchsal zuständig war. …“

„… Lernen und Lehrern wird mit Beginn des neuen Schuljahres gleichermaßen für die in 12 Klassen aufgeteilten 338 Schüler, wie für die 9 Lehrkräfte, eine wahre Freude sein. Jeder Schulraum hat eine Mindestgröße von 70 Quadratmetern und hat in jeder Beziehung eine äußerst freundliche und angenehme Gestaltung erfahren. Die Farben, der mit Streichputz und aufgespritzten Dekors versehenen Wände, der mit Schallschluckdecken ausgestatteten Decken wurden in ansprechender Weise aufeinander abgestimmt. Auch die Pausenhallen sind überaus hell und freundlich gestaltet, wobei die kostspieligen Naturstein-Fensterbänke und die farbenfrohen Kunststeinbodenplatten, sowie das modern geführte Treppenhaus besonders augenfällig sind …“

Ein von Maler und Grafiker Schneider aus Bruchsal gefertigtes Wandrelief gibt der Pausenhalle ein hervorragendes Gepräge. Das mit dem Buchstaben “ W “ (Weiher) komponierte Relief zeigt die Buchstaben des ABC, in Kupfer verschiedenfarbig abgesetzt, wobei jede Farbe auf einer gleichgestimmten Schnittfläche in einer jeweils bestimmten Höhe aufgetragen ist.

„… Es wurde kurzum an alles gedacht, was in einer zweckmäßig und modern eingerichteten Schule nicht fehlen darf. Hohes Lob und aufrichtige Glückwünsche der Gemeindeverwaltung für ihre beispielhafte Aufgeschlossenheit gegenüber schulischen Belangen und schließlich herzliche Gratulation an Erzieher und Schüler, für die in Zukunft Freude und Verpflichtung sein wird, in dieser schönen Schulanlage zu lehren und zu lernen …“ ( BNN, Juni 1962)

Teil IV

Erweiterung eine ideale Lösung – Ein stattliches Werk

Mit diesen Worten war in der BNN die Einweihung der Weiherer Volksschule betitelt. Weiter war zu lesen:
„… Nach der Einweihung und offiziellen Übergabe des neuen Erweiterungsbaus der Volksschule waren am Sonntag sämtliche Räumlichkeiten des stattlichen Werkes für die Einwohnerschaft zur Besichtigung freigegeben. Eine überaus große Besucherzahl zeugte von dem starken Interesse, das dem Projekt entgegengebracht wird. Nach der gegenwärtigen Renovierung der Räume des alten Schulhauses, das in idealer Weise mit dem neuen Gebäude verbunden wurde, besitzt die Gemeinde nach erfolgtem Außenputz des gesamten Komplexes eine Volksschule, die in jeder Hinsicht allen Ansprüchen genügt. Dafür gebührt der Gemeindeverwaltung nochmals hohe Anerkennung …“
(Aus der Bruchsaler Rundschau, Juni 1962)

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Pfarrer Stadelhofer bei der Einsegnung des Schulhauses

In einem Telegramm des an diesem Tag verhinderten Landrats Dr. Müller war folgendes zu lesen:
„… Möge die neue Volksschule in unserer Heimatgemeinde Weiher stets Glück und Segen bringen und unsere Kinder froh und glücklich machen und in Frieden und Freiheit zu guten Staatsbürgern heranbilden …“

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Pfarrer Stadelhofer bei der Einsegnung des Schulhauses

Schulchronik Weiher – Teil V

Streiflichter aus der 50 – jährigen Schulgeschichte bis heute

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Grundstein der Schule ( Aula)

1961 Planung und Baubeginn des neuen Schulgebäudes

1961/62 Zu Beginn des neuen Schuljahres wurden der hiesigen Volksschule zwei weitere Lehrkräfte zugewiesen. Die bisher in Sinsheim tätige Hauptlehrerin Sieglinde Bechtler und Hauptlehrer Rainer Barth aus Heidelberg werden zusammen mit den übrigen sieben Lehrkräfte im laufenden Schuljahr 338 Schüler unter der Leitung des Rektors Oskar Kleiser unterrichten.

1967 Amtseinführung am 23.09.67 des neuen Rektors Franz Heck.

1970 Ab September 1970 Neuordnung der Hauptschule 5.- 7. Schuljahrgänge verbleiben in Weiher. Klasse 8 und Klasse 9 wechseln in die Hauptschule nach Ubstadt.

1972 Wegen Raumnot wird auf dem Schulgelände eine Pavillonanlage errichtet. (Kosten: 100.00 DM).

1975 Rektor Franz Heck wechselt als Leiter zur Grund- und Hauptschule nach Ubstadt. Zu dieser Zeit wurden in Weiher 600 Schüler unterrichtet, eine Verdoppelung der Zahlen seit der Einweihung des Schulhauses. Raummangel!

1975/76 Mit Beginn des neuen Schuljahres hat in Weiher die Zeit des Interregnums ein Ende. Die Grund- und Hauptschule bekommt einen neuen Rektor: Benno Sischka. Zu dieser Zeit wurden in Weiher 521 Schüler aus allen vier Ortschaften in 19 Klassen in 15 Räumen unterrichtet. Wanderklassen und Schichtbetrieb waren an der Tagesordnung.

1976 Die langjährige Konrektorin Lisel Schaadt geht in den Ruhestand, nachdem sie 30 Jahre lang die Schulgeschichte in Weiher mitprägte.

1977 zieht die Hauptschule nach Ubstadt um. Es erfolgte eine Sanierung des Gesamtgebäudes, vor allem Errichtung einer neuen Toilettenanlage und geeignete Turnmöglichkeiten (Sport erfolgte für Klasse 1 und Klasse 2 zuvor im Keller in den Räumlichkeiten des Fanfarenzuges. Klasse 3 und 4 mussten in die Halle des TVE. In  Weiher werden fortan etwa 200 Kinder unterrichtet. Im neuen Schultrakt befinden sich nun alle Klassenräume, im alten Schulgebäude werden die Fachräume untergebracht. Die alte Toilettenanlage, die an das alte Schulgebäude angebaut war, musste weichen, da die Wege für die Schüler zu lang waren. Baubeginn einer neuen Toilettenanlage zwischen neuem Schulgebäude und Feuerwehrhaus.

1977 Franz Josef Weskamp wird neuer Konrektor in Weiher

1981 Baubeginn der neuen Mehrzweckhalle

1983 24. April: Einweihung der Mehrzweckhalle.

1989 Verabschiedung des Hausmeister Hubert Bonert in den Ruhestand.(seit Mai 1962 an der Schule in Weiher)

1994 Beginn der Kernzeitbetreuung (Raum unter der Bühne in der Mehrzweckhalle)

1996 Erste Grundschulkonrektorin in Weiher: Magdalena Rusnyak

1999 Neuer Rektor in Weiher: Joachim Mack

2005 Neuer Rektor an der Grundschule Weiher: Michael Mohler

2006 11. April 2006: Spatenstich des Erweiterungsbaues an der Grundschule

2007 Inbetriebnahme des Erweiterungsbaues und Umzug der Kernzeitbetreuung in den Kellerbereich des Anbaues.

2010 Teilrenovierung des alten Schulgebäudes (heute Vereinsheime)

2011 Die Schule in Weiher feiert 50-jähriges Bestehen